Omnia ad maiorem Dei gloriam - Alles zur größeren Ehre Gottes. Dieses Leitwort des Jesuitenordens beschreibt, was wir im Alltag des Priesterseminars einüben: In allem Gott die Ehre zu geben: Im Frommen und auch im scheinbar Banalen.
Unser Alltag ist geprägt vom gemeinsamen Beten in der Feier der Eucharistie, im Stundengebet und der Anbetung, aber ebenso vom persönlichen Beten, der Betrachtung und der Stille. Jeder Wochentag ist anders, deshalb gibt es keinen typischen Tagesablauf, und über die gemeinsamen Punkte hinaus hat jeder seinen eigenen Stundenplan und Rhythmus.
Unsere Gottesdienste stehen allen auf dem Campus und in der Nachbarschaft offen. Bei der Vorbereitung, Gestaltung und Leitung der verschiedenen Gottesdienste wirken die Seminaristen mit. Regelmäßige gemeinsame Wochenenden bilden intensivere Zeiten, um das eigene geistliche Leben zu vertiefen und in der Verbundenheit mit Jesus Christus zu wachsen.
Das Sankt Georgener Gebet ist während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, in der auch Studenten und Absolventen unseres Priesterseminars ihr Leben verloren, entstanden. In Zeiten des Krieges und der Zerstreuung wurde dieser Text zum Zeichen der Verbundenheit. Bis in die Gegenwart verbindet es Menschen auf der Suche nach ihrem persönlichen Weg. Die Seminargemeinschaft betet es wie viele ehemalige Studenten täglich.
Herr, Gott, himmlischer Vater,
sieh in Güte herab auf die Gemeinschaft der Sankt Georgener.
Segne die Priester, die schon in Deinem Weinberg wirken,
und alle, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind.
Lass viele Menschen dem Ruf deines Sohnes folgen.
Sende Du, Geber der Gnaden, Deinen Heiligen Geist auf uns herab.
Erfülle unser Wissen und Werk mit Deiner Kraft.
Gib, dass wir uns für den Bau Deines Reiches in Gebet und Studium bereiten.
Lass uns alle, Gesunde und Kranke, Nahe und Ferne, Lebende und Verstorbene,
eins sein in der Liebe Deines Sohnes, des ewigen Hohenpriesters,
der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht, Gott in alle Ewigkeit.
Amen.
Auf der Etage der Seminaristen hat jeder Bewohner und jede Bewohnerin ein Einzelzimmer mit eigenem Bad. Zuschnitt und Einrichtung sind recht modern, weil das Gebäude erst vor rund zehn Jahren gebaut wurde. Eine Küche mit großem Esstisch und ein Wohnbereich bieten Treffpunkte und Raum für gemeinsame Aktivitäten.
Neben der Mensa und der Bibliothek bietet auch der Fitnessraum im Keller des Seminars Gelegenheit zu Ausgleich und Begegnung mit anderen Studierenden.
Für Frühstück und Abendessen holen sie die Lebensmittel in unserer Küche ab und richten sich dann alles selbstständig in ihrer Wohngruppe. Wenn die Seminaristen am Sonntag im Haus sind und nicht selbst kochen möchten, können Sie das Mittagessen aus der Küche, die für die Jesuitenkommunität kocht, holen. Zur Förderung der Kochfähigkeiten bereitet im Wechsel immer ein Seminarist das Abendessen für den gemeinsamen Donnerstagabend vor.
Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet bieten zahlreiche Möglichkeiten für eine abwechslungsreiche Gestaltung der Freizeit, auch außerhalb von Campus und Park. Etwa fünf bis sechs Wochenenden im Semester sind mit verbindlichem Ausbildungsprogramm des Priesterseminars belegt. Die Termine werden Monate im Voraus bekanntgegeben. Die Inhalte dieser Wochenenden können geistlich, pastoralpraktisch oder auch psychologisch sein. So ergeben sich große Unterschiede in ihrer Gestaltung. Je nach Ausbildungsphase und Ausbildungsordnung des Heimatbistums können in den Ferien Praktika in Gemeinde, Schule oder einem anderen Feld anstehen. Da die Semesterzeit bisweilen gut gefüllt ist, wird die vorlesungsfreie Zeit auch für die Abfassung schriftlicher Arbeiten im Rahmen des Studiums benötigt.
Als kleine Seminargemeinschaft vermögen wir nicht mehr wie in früheren Jahren große Feste in eigener Verantwortung zu organisieren. Aber wie beteiligen uns an Aktivitäten und Festen des AStAs und des Campus und helfen tatkräftig mit. Zur unserer Adventsfeier und zum Grillen im Sommer laden wir alle Mitbewohnerinnen und Mitbewohner unseres Hauses ein. Und rund um Nikolaus bieten Seminaristen für Kindergärten und Krankenhäuser einen Besuch als Nikolaus an.